Egk

Egk
Ẹgk,
 
Werner, eigentlich W. Mayer, Komponist, * Auchsesheim (heute zu Donauwörth) 17. 5. 1901, ✝ Inning am Ammersee 10. 7. 1983; studierte u. a. bei C. Orff, war 1936-40 Kapellmeister an der Berliner Staatsoper, 1941-45 Leiter der Fachschaft Komponisten der Reichsmusikkammer und 1950-53 Direktor der Musikschule in Berlin (West). 1950 wurde er Präsident des von ihm mitbegründeten Deutschen Komponistenverbandes und Vorsitzender des Aufsichtsrates der GEMA, war 1969-71 Präsident des Deutschen Musikrates und wurde 1976 Präsident der CISAC. - Während Egk zunächst als Komponist von Hörspielmusiken und Filmopern hervortrat, wandte er sich später den Formen von Oper und Ballett zu. In seinen Opern verbinden sich Sinn für dramatische Situationen mit einer Neigung zur musikalischen Darstellung ideeller Gehalte (z. B. in »Peer Gynt«). Seine Ballette bewirkten eine Wiederbelebung des Handlungsballettes gegenüber dem Ausdruckstanz. Obwohl Egk auch gelegentlich mit der Reihentechnik experimentierte (z. B. in »Die chinesische Nachtigall«), verbleibt seine Tonsprache insgesamt innerhalb der Grenzen einer erweiterten Tonalität. Auf seine musikalische Ausdrucksformen (u. a. Rhythmik und Farbigkeit der Instrumentation) hatten besonders die Werke von R. Strauss, I. Strawinsky und neuerer französischer Komponisten Einfluss. - Er schrieb »Die Zeit wartet nicht« (1973, Autobiographie).
 
Werke: Opern: Columbus (Funkfassung 1933; Bühnenbearbeitung 1942); Die Zaubergeige (1935; nach F. von Pocci; Neufassung 1954); Peer Gynt (1938; nach H. Ibsen); Circe (1945; nach P. Calderón; Uraufführung 1948; Umarbeitung als Opera semibuffa »17 Tage und 4 Minuten«, 1966); Irische Legende (1955; nach W. B. Yeats; Neufassung 1975); Der Revisor (1957; nach N. Gogol); Die Verlobung in San Domingo (1963; nach H. von Kleist).
 
Ballette: Joan von Zarissa (1940; für Sprecher, gemischten Chor oder Sopran und Bariton und Orchester; daraus eine Konzertsuite und ein Triptychon für Orchester); Abraxas (1948; Faust-Ballett nach H. Heine; daraus eine Konzertsuite); Die chinesische Nachtigall (1953; nach H. C. Andersen; daraus ein Divertissement für Streichorchester); Casanova in London (1969; daraus Englische Suite).
 
Orchesterwerke: Französische Suite (1949; nach J.-P. Rameau; als Ballett 1952); Allegria (1952; als Ballett 1953); Variationen über ein karibisches Thema (1959; als Ballett »Danza« 1960); Spiegelzeit (1979); Musik für eine verschollene Romanze (1980; Ouvertüre); Der Revisor (1981; Konzertsuite für Trompete und Kammerorchester); Die Zaubergeige (1981; Ouvertüre, in einer Fassung für Bläser); Canzona (1982; für Violoncello und Orchester); Nachtanz (Uraufführung 1985; Opus postum für Orchester).
 
Vokalmusik: Furchtlosigkeit und Wohlwollen (1931; Oratorium für Tenor, gemischten Chor und Orchester; Neufassung 1959); La tentation de Saint Antoine »d'après des airs et des vers du 18e siècle« (1952; für Alt, Streichquartett und Streichorchester; als Ballett 1969); Nachgefühl (1975; Kantate für Sopran und Orchester, nach Klabund).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • EGK (W.) — Werner EGK 1901 1983 Après l’essor musical de l’Allemagne romantique et postromantique, la première moitié du XXe siècle semble beaucoup plus terne outre Rhin: à l’exception de Richard Strauss, peu de figures marquantes s’imposent et la musique… …   Encyclopédie Universelle

  • Egk — [ɛk ] (deutscher Komponist) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Egk — Briefmarkenausgabe anlässlich des 100. Geburtstages von Werner Egk (Deutschland 2001) Werner Egk (* 17. Mai 1901 in Auchsesheim, heute zu Donauwörth; † 10. Juli 1983 in Inning am Ammersee; eigentlich Werner Joseph Mayer, das Pseudonym …   Deutsch Wikipedia

  • EGK — Die Abkürzung EGK steht für: EGK Gesundheitskasse, eine Schweizer Krankenkasse Einzelgrabkultur Die Abkürzung eGK steht für: Elektronische Gesundheitskarte Diese Seite ist eine Begriff …   Deutsch Wikipedia

  • Egk — Eck. Bekannter Namensträger: Werner Egk …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • EGK-Gesundheitskasse — ( Die Eidgenössische Gesundheitskasse) Rechtsform Stiftung Gründung 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Egk, Werner — ▪ German composer original name  Werner Mayer   born May 17, 1901, Auchsesheim, near Donauwörth, Ger. died July 10, 1983, Inning, W.Ger.       German composer primarily of music for the theatre.       Egk studied composition with Carl Orff (Orff …   Universalium

  • EGK — Europäische Güterzug Fahrplankonferenz EN European Freight Train Schedule Conference …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • EGK — abbr. Europaeisches Graduierten Kolleg …   Dictionary of abbreviations

  • Egk, Werner — pseud. di Mayer, Werner …   Sinonimi e Contrari. Terza edizione

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”